Den größten Gewinn,
den wir aus regelmäßiger Übung der Transzendentalen Meditation ziehen
können, ist die Selbstfindung. Es ist das Zurückgewinnen eines eigenen
inneren Wertesystems, eines Bezugsrahmens und einer Informationsquelle
tief in uns selbst, die uns innere Freiheit, geistige Unabhängigkeit,
natürliches Selbstvertrauen (in dem Sinne, dass wir uns selbst trauen)
und eine Quelle intuitiven Wissens schenkt. Genau diese Erfahrung wird
in den östlichen Kulturen mit dem Begriff „Erleuchtung" beschrieben.
DAS
GLÜCK IST IN DIR
„Sofort nun wende dich nach innen, das Zentrum findest du
da drinnen..." sagte schon Johann Wolfgang von Goethe. Weise und Heilige
aller Zeitalter haben in diesem Sinne den Weg nach innen gefunden und
weitergegeben. Ihre wichtigste Aussage war immer und stets: Das Ziel,
das du suchst, liegt in Dir, im tiefsten Inneren deines unsterblichen
Wesens. Sucht das Reich Gottes inwendig in euch und alles andere wird
euch dazugegeben werden, sagte Jesus; und Angelus Silesius, der Weise
des Mittelalters, formuliert es ganz ähnlich: Halt an, wo läufst du hin,
der Himmel ist in dir. Suchst du ihn anderswo, du fehlst ihn für und für.
Wenn die Weisen das
Ziel des Lebens im Inneren des Menschen preisen, dann werden wir es ebenfalls
dort und nur dort finden. Meditation, die Aufmerksamkeit nach Innen wenden,
war deshalb nicht nur im spirituellen Osten, sondern auch im christlichen
Mittelalter oder in der Weisheitstradition der Ureinwohner vieler Kontinente
ein unmittelbarer Weg zu diesem Ziel. Aus dieser Innenerfahrung erwächst
Selbsterkenntnis, denn wir erleben ja mehr von uns, tiefere und subtilere
Bereiche unseres Wesens, feinere Qualitäten und Inhalte unseres Bewusstseins
und schließlich den stillsten Bereich unseres Seins. Dieser ist unveränderlich,
er unterliegt nicht mehr den Gesetzen von Raum und Zeit. Es ist der unsterbliche
Teil unserer Persönlichkeit. Atma, das Eine, das Tao, der Logos, das Selbst,
es gibt so viele Begriffe für diesen offensichtlich so erstrebenswerten
Bereich in uns, wie es Weisheitstraditionen und Lehren für den Weg dorthin
gab und gibt.
DAS
SELBST IST ZEITLOS UND EWIG
Körper und Geist unterliegen einem fortwährendem Wandlungsprozess.
Unser Organismus ist ein fließendes System. Im Geist verändern sich ständig
unsere Gedanken, Gefühle, Empfindungen und Wahrnehmungen, und auch unser
Körper baut ständig neue Zellen auf bzw. scheidet alte aus. Nichts steht
still, das Uhrwerk des Lebens tickt unaufhörlich und das Rad der Zeit
dreht sich unentwegt. Nur eines in uns ist konstant, unveränderlich, ewig,
zeitlos: unser innerstes Selbst, d.h. jener Bereich in uns, der jenseits
von Gedanken, Erleben und Empfinden liegt und nicht an den sich ständig
verändernden Geschehen in Körper und Geist teilnimmt. Das Selbst, in der
vedischen Terminologie Atma genannt, ist immerwährend in sich ruhend und
unsere wahre und einzige stabile Lebensgrundlage. Hier ist unser Zuhause
und das wahre Ziel all unseres Strebens nach mehr Glück, Zufriedenheit
und Erfüllung.
ERFAHRUNGEN
VON GLÜCKSELIGKEIT
Meditative
Erfahrungen dieser Ebene von Seligkeit in uns lassen sich nur sehr unvollständig
in Worte fassen. Wenn wir nachfolgend einige Beschreibungen von TM-Meditierenden
geben, die ihr inneres Erleben beschreiben, dann sind das subjektive Wiedergaben.
Jeder erlebt sie auf seine Weise. Vielfach sind sie weitaus weniger spektakulär,
eher unscheinbar, schlicht und einfach. Für manche ist es einfach nur
innere Geborgenheit, Ruhe, ein waches Gewahrsein oder tiefe Entspannung
und Geborgenheit, die sie erfahren. Andere erleben es als Weite und Ausdehnung
des Bewusstseins, als innere, alles umfassende Ganzheit, so wie dieser
Meditierende: „Ich fühlte, wie all die verstreuten Enden meines Lebens
in mir zusammengefügt wurden. Dies gab mir ein Gefühl des Ganzseins, von
dem ich wusste, dass es mir nicht wieder genommen werden konnte. Ich hatte
körperlich das Empfinden, als ob ich in riesige, mich unterstützende Arme
gebettet wäre. Ich fühlte mich wie in Licht gebadet." Klarheit und Reinheit
des Bewusstseins stehen im meditativen Seinserfahren oft in Verbindung
mit Liebe, wie bei dieser Meditierenden:„Ich hatte die Erfahrung solcher
Reinheit und Ganzheit, dass, wenn ich sie in Worten ausdrücken würde,
diese Sprache köstlich süß wäre und alles in dieser süßen Liebe einschließen
würde."
IM
SELBST GEGRÜNDET
Die inneren Erfahrungen der Meditation bleiben keine isolierten,
nur auf den Augenblick der Meditation begrenzten Erlebnisse, sie setzen
sich auch außerhalb der Transzendentalen Meditation fort. „Mein Herz hat
sich außerhalb der Meditation unglaublich erweitert. Ich fühlte mich so,
als ob ich alles in diese so herrlich und schnell gewachsene Liebe und
Glückseligkeit eingeschlossen hätte. Zusammen mit diesen Gefühlen ist
eine großartige Empfindung von Unbesiegbarkeit gekommen." Seinserfahrungen
gehen offensichtlich mit großer innerer Freude, mit Frieden, Licht und
dem Gefühl umfassender Ganzheit einher.
VERANTWORTUNG
FÜR MEIN LEBEN ÜBERNEHMEN
Durch regelmäßige
Selbstfindung in der Transzendentalen Meditation werde ich mir meines
individuellen Weges bewusst und übernehme Verantwortung für mein Leben.
Ich erfahre die Bedeutung und die Reichweite der Resultate meines Handelns
aus der Vergangenheit für die Gegenwart und die Zukunft. Dazu verhilft
mir die Erfahrung innerer Ganzheit während der Transzendentalen Meditation.
Sie verbindet mich mit dem Leben in seiner ganzen Reichweite. Innerer
Frieden und ein natürlicher Zugang zu meiner kosmischen Natur, die alles
Wissen enthält, werden zur spontanen täglichen Erfahrung. Transzendentale
Meditation sollte auch hier nicht als Wundermittel betrachtet werden.
Aber sie ist eine sehr wirksame und einfache Methode, die es jedem leicht
macht, auch in unserer lärmenden Welt von heute, ohne in Abgeschiedenheit
zu leben, wieder zu sich zu finden.
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